Eine Friedensfahrt auf Motorrollern durch Saigon, Vietnam/ 2. Dezember 2019

Dutzende Motorroller auf einmal an einer Ampelkreuzung, ganze Roller-Kolonnen auf den Haupt- und Schnellstraßen, mit Motorrollern zugeparkte Bürgersteige – diese Bilder sind Alltag in Vietnams Hauptstadt Saigon, wo der Motorroller zweifels-ohne das Hauptverkehrsmittel darstellt. Es scheint nichts zu geben, was nicht per Motorroller an seinen Bestimmungsort gebracht werden könnte: meterlange Kabel, die sich die Fahrer wie Hula Hoop Reifen um die Hüften legen, kiloschwere Möbelstücke, kleine Kinder auf Plastikstühlchen, eingeklemmt zwischen den Beinen des Fahrers, Haustiere und ganze Familien finden auf den wendigen Gefährten Platz.
Einem Mitteleuropäer muss jeder Rollerfahrer in Saigon wie ein „Straßenkünstler“ der besonderen Art erscheinen, denn für ihn grenzt es an ein sagenhaftes Kunststück, wie es möglich ist, ohne stringente Verkehrsregeln, nur per Hup- und Handzeichen unversehrt und sicher ans Ziel zu kommen. So ist der Motorroller in Saigon längst auch eine Einnahmequelle und viele Agenturen bieten ausländischen Touristen Stadtrundfahrten und Erlebnistouren quer durch die vietnamesische Metropole an.

Auch unsere Gruppe kam in den Genuss einer Roller-Rundfahrt durch Saigon. Allerdings nutzten wir die landestypischen Verkehrsmittel nicht für eine klassische Sightseeing-Tour oder eine der bei Touristen so beliebten sogenannten Street-Food-Touren. Als Reisende für den Frieden waren wir auch auf dem vietnamesischen Verkehrsmittel Nummer eins für den Frieden unterwegs.

Chauffiert von empathischen jungen Fahrerinnen und Fahrern hatten wir die einmalige Gelegenheit, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten nicht nur zu sehen, sondern auch im Frieden zu fühlen und so im besten Sinne zu würdigen. Auf einer unvergesslichen Tour fuhren wir auf zentralen Straßen und an zentralen Plätzen vorbei und verschenkten den Frieden, den wir in uns fühlten, über unsere Herzen dieser wundervollen Stadt und ihren Menschen.
Vietnam und allen Vietnamesen gebührt tiefster Dank im Namen der gesamten Welt. Das Land und seine Menschen haben sehr viel Krieg, Schmerz und Unrecht erfahren. Doch sie haben diese leidvolle Vergangenheit vergeben – sind fühlbar und spürbar in Vergebung zu den vergangenen Geschehnissen, und gegenwärtig so offen und zugewandt zu ausländischen Besuchern, dass man dies nur bewundern und nicht hoch genug wertschätzen kann.
In diesem Punkt ist Vietnam ein Vorbild für die gesamte Welt, denn Frieden – Welt-frieden – ist ohne wahre und tiefe Vergebung nicht zu verwirklichen. Frieden beginnt in mir

Ganz im Sinne des Friedens beendeten wir diese besondere Friedensfahrt durch Saigon in einem wunderschönen Stadtpark. Unter großen schattenspendenden Bäumen ließen wir uns alle gemeinsam zu einem Friedensgespräch und einer anschließenden Meditation für den Welt-frieden nieder. Es war sehr berührend, zu sehen und zu fühlen, dass sich bei einigen unserer jungen Fahrerinnen und Fahrer während dieses offenen Beisammenseins neue Blickwinkel auf das Thema Frieden eröffneten.
Frieden nach Lichtbewusstsein meint vielmehr den inneren Frieden – den Frieden, den jeder Mensch in sich fühlt und spürt, wenn er sich besinnt. In diesen besonderen Momenten und Augenblicken vollkommener Gegenwärtigkeit begegnet der Mensch seiner wahren Natur, seiner Wirklichkeit, seiner Ursprünglichkeit. Und diese ist: Frieden. Für diese unbezahlbaren Momente und Augenblicke reisen wir um die Welt und gehen wir in Begegnung mit Menschen, um ihnen diese Momente und Augenblicke aus dem Frieden zum Geschenk zu machen. (Diese Reise wurde privat finanziert.)

 

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